Durchschnittsgehalt

Durchschnittsgehalt in der Schweiz im Jahr 2024

Autorin: Madalina Roman

Der Durchschnittslohn in der Schweiz betrug 2022 laut Bundesamt für Statistik 6788 Franken, was einem durchschnittlichen Jahreslohn von 81 456 Franken entspricht.

Die Löhne in der Schweiz gehören nach wie vor zu den wettbewerbsfähigsten der Welt, obwohl sie von vielen Faktoren beeinflusst werden. In diesem Artikel erfährst du, wie die Durchschnittsgehälter in der Schweiz je nach Region, Branche, Beruf oder Geschlecht variieren, damit du dir ein umfassendes Bild machen kannst.

Bitte beachte:

  • Alle Daten in diesem Artikel basieren auf offiziellen Statistiken und Berichten, beispielsweise des Bundesamtes für Statistik (BFS) und des offiziellen statistischen Amtes der EU.

Wichtige Lohnstatistiken für die Schweiz

Weitere interessante Hinweise:

Durchschnittsgehalt in der Schweiz

Der durchschnittliche Bruttolohn in der Schweiz lag 2022 bei 6788 Franken, was einem durchschnittlichen Jahreslohn von 81'456 Franken entspricht, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilt. Gemäss den Daten des BFS stieg der Schweizer Nominallohnindex im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 um durchschnittlich 1,7 %.

Es ist zu beachten, dass die Durchschnittslöhne in der Schweiz sehr unterschiedlich sind und die Einkommensverteilung sehr stark schwankt, so dass die Durchschnittslöhne aufgrund der sehr hohen Löhne verzerrte Werte widerspiegeln.

Mindestlohn

Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern gibt es in der Schweiz keinen nationalen Mindestlohn, sondern die Mindestlöhne werden auf kantonaler Ebene festgelegt (kantonaler Mindestlohn pro Region).

Die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger lehnten 2014 einen nationalen Standard für Mindestlöhne ab. Daher gibt es regionale Unterschiede, die von den Lebenshaltungskosten und der Kaufkraft in bestimmten Regionen abhängen. Auch wenn die Schweiz keine Ausgangsbasis hat, fehlt es nicht an Superlativen.

Hier sind die Gehaltsstufen pro Kanton:

  • Kanton Genf: 24,32 CHF/Stunde, das entspricht 4.085 CHF/Monat (4.803 USD) und ist damit einer der höchsten Mindestlöhne der Welt;
  • Kanton Zürich: CHF 23,90/Stunde, das entspricht CHF 4015,2/Monat (4.717,83 USD);
  • Kanton Neuchâtel: CHF 21,09/Stunde, d.h. CHF 3543,12/Monat (4.164 USD);
  • Kanton Basel-Stadt: CHF 21,70/Stunde, umgerechnet CHF 3645,6Monate (4'285.15 USD), Lohn nur in verschiedenen Branchen;
  • Kanton Jura: CHF 20,60/Stunde, das entspricht CHF 3460,8/Monat (4.066 USD)
  • Kanton Tessin: zwischen CHF 19,75. - 20,25/Stunde, was einem Betrag von CHF 3.318/Monat (3.899 USD) entspricht.

Im föderalistischen System der Schweiz hat jeder Kanton die Autonomie, seine eigenen Mindestlöhne festzulegen. Es ist wichtig zu wissen, dass die Mindestlöhne in der Schweiz auf der Grundlage von Tarifverträgen zwischen Arbeitgeberverbänden (Gesamtarbeitsverträgen), Schweizer Arbeitnehmern und Arbeitgebern festgelegt werden.

Durchschnittsgehalt nach Region

Wie oben dargestellt, gibt es bei der Schweizer Bevölkerung je nach Standort große regionale Unterschiede.

So wies Zürich im Jahr 2022 mit durchschnittlich 7'229 CHF den höchsten Median-Bruttomonatslohn in der Schweiz auf. Dicht darauf folgen die Nordwestschweiz mit einem Durchschnittslohn von CHF 6'969 und die Genferseeregion mit CHF 6'849. Den niedrigsten Medianlohn weist hingegen das Tessin mit CHF 5'590 auf.

Betrachtet man die einzelnen Führungsebenen, so werden die Unterschiede noch deutlicher: In Zürich erreichen die Gehälter des oberen und mittleren Managements CHF 11'758. Demgegenüber sind die Durchschnittsgehälter in den unteren Führungsebenen und in den Nicht-Führungspositionen in allen Regionen deutlich niedriger.

RegionBerufliche Stellung
InsgesamtOberes und mittleres ManagementUnteres ManagementUnterste ManagementebeneKeine Verwaltungsfunktion
Region Genfersee6 84911 1119 2847 4066 220
Espace Mittelland6 75210 1628 5657 4106 240
Nordwestschweiz6 96910 7158 9667 6556 412
Zürich7 22911 7589 6837 9906 256
Ostschweiz6 3449 4797 8796 8225 897
Zentralschweiz6 77910 1718 5017 3176 190
Tessin5 5908 7556 7076 0345 184
Schweiz6 78810 6838 9157 4276 165
Quelle: Schweizerische Erwerbsstrukturerhebung (ESS), BFS

 Durchschnittsgehalt nach Sektor

Die Daten des BFS zeigen, dass die Lohnpyramide von 2008 bis 2022 einen relativ stabilen Anstieg bei insgesamt stabilem Lohnwachstum aufweist. Allerdings machen die Wirtschaftssektoren den grössten Unterschied bei den Lohnunterschiedenin der Schweiz.

Im Jahr 2022 führt die Tabakindustrie die Liste mit einem Medianlohn von 13'299 CHF an, gefolgt von der Bank- und Finanzbranche (10'491 CHF) und der Pharmaindustrie (10'296 CHF). Branchen mit hoher Wertschöpfung wie IT-Dienstleistungen (9'412 CHF) und Versicherungen (9'018 CHF) bieten ebenfalls gute Verdienstmöglichkeiten.

Im Vergleich dazu liegen Branchen wie der Einzelhandel (CHF 5'095), das Gastgewerbe (CHF 4'601) und das Beherbergungsgewerbe (CHF 4'572) am unteren Ende des Spektrums, was die niedrigeren Löhne widerspiegelt, die typischerweise mit dienstleistungsorientierten Branchen verbunden sind.

Diese Unterschiede lassen sich häufig auf das Niveau der erforderlichen spezialisierten Fachkräfte und die Gesamtrentabilität der Sektoren zurückführen. Hochbezahlte Industrien haben in der Regel bedeutende Wertschöpfungsprozesse oder erfordern eine höhere Ausbildung, während niedrig bezahlte Arbeitsplätze in Dienstleistungssektoren mit niedrigeren Eintrittsbarrieren konzentriert sind.

BrancheMedianes Monatsgehalt (CHF)
Tabakindustrie13,299
Bankwesen und Finanzen10,491
Pharmazeutika10,296
IT-Dienste9,412
Versicherung9,018
Bildung/Lehre8,809
Öffentliche Verwaltung8,433
Maschinenteile7,245
Bauwesen6,410
Einzelhandel5,095
Gaststättengewerbe4,601
Unterkunft4,572
Quelle: BFS, 2022

Durchschnittsgehalt nach Beruf

Auch bei den Schweizer Gehältern gab es je nach Beruf erhebliche Unterschiede. Manager verdienten am meisten, Männer fast 12'000 CHF und Frauen etwas weniger. Es folgten Techniker und assoziierte Fachleute mit einem deutlichen Unterschied zwischen Männern und Frauen: Männer verdienten fast 8.000 CHF, während Frauen knapp 6.500 CHF verdienten.

Im Durchschnitt aller Berufe verdienten Männer mehr als Frauen, obwohl der monatliche Medianlohn für Männer bei rund 6'500 CHF und für Frauen bei 5'500 CHF lag. In geringer bezahlten Berufen wie Büroangestellten und Handwerksberufen waren die Gehaltsunterschiede geringer, aber immer noch zugunsten der Männer.

In den am schlechtesten bezahlten Berufen, einschließlich der einfachen Berufe und der Beschäftigten im Dienstleistungs- und Verkaufsbereich, war das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern noch ausgeprägter, wobei Männer in allen Berufsgruppen durchweg mehr verdienten. Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede spiegeln die anhaltenden Ungleichheiten an den Schweizer Arbeitsplätzen wider, selbst in den besser bezahlten Sektoren.

https://www.bfs.admin.ch/bfs/en/home/statistics/work-income/wages-income-employment-labour-costs/earnings-structure/groups-occupations.html

Gleichzeitig veröffentlichte das BFS eine Analyse der Medianlöhne je nach Qualifikationsniveau der Beschäftigten.

Aus dem Schaubild geht klar hervor, dass die komplexesten Tätigkeiten mit größerer Verantwortung, Problemlösung und Entscheidungsfindung die höchsten Gehälter haben.

Quelle: Schweizerische Erwerbsstrukturerhebung (ESS), BFS, 2022

Die Kompetenzstufen wurden wie folgt definiert:

"4 = Aufgaben, die eine komplexe Problemlösung und Entscheidungsfindung beinhalten und ein umfangreiches faktisches und theoretisches Wissen in einem Spezialgebiet erfordern
3 = Komplexe praktische Aufgaben, die ein umfangreiches Wissen in einem Spezialgebiet erfordern
2 = Praktische Aufgaben wie Verkauf / Pflege / Datenverarbeitung und Verwaltung / Bedienung von Maschinen und elektronischen Geräten / Sicherheit / Führen von Fahrzeugen
1 = Einfache körperliche oder manuelle Aufgaben"

Geschlechtsspezifisches Lohngefälle

Im Jahr 2022 ist das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen in der Schweiz weiter zurückgegangen: Frauen verdienen im Durchschnitt 9,5 % weniger als Männer, gegenüber 10,8 % im Jahr 2020 und 11,5 % im Jahr 2018. Diese allmähliche Verringerung deutet auf Fortschritte hin, doch das Gefälle bleibt beträchtlich. Das BFS führt diese Lohnunterschiede auf Faktoren wie Ausbildung, Alter, Verantwortungsstufe und Beschäftigungssektor zurück.

Es gibt jedoch immer noch einen ungeklärten Teil der Lücke, die, bereinigt um diese Faktoren, für 2020 mit 7,8 % angegeben wurde.

Eine der größten Herausforderungen beim Verständnis des vollen Ausmaßes des Lohngefälles liegt in der Art und Weise, wie die Daten modelliert werden. Während die Statistiken Vollzeitlöhne widerspiegeln, spiegeln sie nicht unbedingt die Erfahrungen vieler Schweizer Frauen wider, die viel häufiger Teilzeit arbeiten als Männer. Diese praktische Realität wird oft übersehen, wodurch ein eher männerzentriertes Bild der Lohnverteilung entsteht.

Trotz dieser Komplexität hat sich die Schweizer Regierung verpflichtet, die Kluft zu schließen. Die Initiativen im Rahmen der nationalen Gleichstellungsstrategie zielen darauf ab, sie bis 2030 zu beseitigen und die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern.

Geschlechtsspezifisches Lohngefälle, BFS

Merkmale des Arbeitsmarktes in der Schweiz

Allgemeine Hinweise zum Arbeitsmarkt in der Schweiz

  • Flexibilität und sozialer Dialog: Der Schweizer Arbeitsmarkt ist bekannt für seine Anpassungsfähigkeit, die es den Unternehmen ermöglicht, auf wirtschaftliche Veränderungen zu reagieren und gleichzeitig ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu gewährleisten.
  • Hohe Löhne und ein starker Schutz der Arbeitnehmer: Das Land ist eines der 20 reichsten Länder der Welt mit einem attraktiven Arbeitsmarkt. Die Schweizerinnen und Schweizer profitieren von hohen Löhnen, ausgezeichneten Arbeitsbedingungen und einem soliden Sozialversicherungssystem, das Spitzenkräfte und eine vielfältige Belegschaft aus aller Welt anzieht.
  • Duales Bildungssystem: Die Alpennation bietet eine Kombination aus Berufsausbildung und formaler Bildung an, die den Schweizer Arbeitskräften sowohl praktische als auch akademische Fähigkeiten vermittelt und so zu der niedrigen Arbeitslosenquote der Schweiz beiträgt, insbesondere bei jungen Menschen.
  • Regionale und sektorale Lohnunterschiede: Die Gehälter können je nach Region und Branche stark variieren, wobei Zürich höhere Löhne bietet als Regionen wie das Tessin. Hochwertige Branchen wie Finanzen, Pharma und IT führen mit Spitzengehältern, während das Gastgewerbe und der Einzelhandel niedrigere Gehälter bieten.

Sozialabgaben in der Schweiz

Die Schweiz zeichnet sich auch durch relativ niedrige Sozialabgaben auf die Löhne aus. Die Sozialabgaben sind wie folgt:

  • Alters-, Erwerbsausfall- und Invalidenversicherung (1. Säule): Die obligatorischen Beiträge der AHV, der IV und des APG sichern das Einkommen von Rentnern, Menschen mit Behinderung, Personen im Mutterschaftsurlaub oder im Militärdienst.
  • Arbeitslosigkeitsversicherung: Deckung des Bedarfs an finanzieller Unterstützung für unfreiwillig arbeitslose Arbeitnehmer.
  • Unfallversicherung: Diese Versicherung wird von den Arbeitgebern automatisch abgeschlossen und gewährleistet die medizinische Versorgung im Gesundheitsbereich und die Entschädigung bei Arbeits- und Nichtberufsunfällen.
  • Berufliche Vorsorge (2. Säule): Ein obligatorisches Rentensystem für Arbeitnehmer, die mehr als 22.050 CHF verdienen, um den Lebensstandard im Ruhestand zu sichern.
  • Privates Pensionssparen (3. Säule): Eine freiwillige Altersvorsorge mit steuerlichen Vorteilen, wobei die Auszahlungen jedoch der Einkommensbesteuerung unterliegen.

Besteuerung der Gehälter

In der Schweiz gibt es drei Ebenen der Besteuerung. Bestimmte Gehälter werden in der Schweiz auf Bundes-, Kantons- oder Kommunalebene besteuert. Für die Gehälter gelten außerdem progressive Steuersätze, die sich nach der Höhe des Einkommens richten.

  • Steuerunterlagen am Jahresende: Die Arbeitgeber stellen den Arbeitnehmern eine Gehaltsbescheinigung aus, in der die Gesamteinkünfte und Abzüge zusammengefasst sind und die für die jährlichen Steuererklärungen verwendet wird.
  • Quellensteuer für ausländische Arbeitnehmer: Bei ausländischen Arbeitnehmern werden die Steuern in der Regel direkt vom Gehalt einbehalten, was das Verfahren vereinfacht.
  • Kantonale Steuerunterschiede: Die Steuersätze variieren je nach Kanton, wobei Zürich und Genf in der Regel höhere Sätze haben als steuerfreundliche Kantone wie Schwyz oder Zug.

Vergleich mit anderen Ländern

Eine Eurostat-Recherche zu den Durchschnittsgehältern in den europäischen Ländern zeigt, dass die Schweiz im Jahr 2023 mit einem durchschnittlichen Jahresnettoeinkommen von 85.582 € an der Spitze der Liste steht. Das Durchschnittsgehalt in der Schweiz ist deutlich höher als in allen anderen europäischen Ländern, wie die obige Abbildung zeigt.

Quelle: Eurostat

FAQ

Sind 100 000 Dollar ein gutes Gehalt in der Schweiz?

Da in der Schweiz wettbewerbsfähige Gehälter gezahlt werden, gelten 100.000 USD, umgerechnet 84.816,00 CHF (nach dem Wechselkurs vom 12. September 2024), als höheres Gehalt in der Schweiz. Beachte, dass du die Entscheidung auf der Grundlage deiner individuellen Situation triffst und Faktoren wie Familie oder Alleinleben sowie andere besondere Ausgaben berücksichtigen solltest.

Sind 120k ein gutes Gehalt in der Schweiz?

120.000 Euro können in der Schweiz ein gutes Gehalt sein, wenn du mit diesem Betrag eine Familie ernährst. Es kann jedoch von deinem Standort und anderen Faktoren abhängen, die für dich spezifisch sind, sowie von deinen Ausgaben.

Wie hoch ist das durchschnittliche Gehalt in der Schweiz in Euro?

Der Durchschnittslohn in der Schweiz in Euro ist wie folgt: 7.219,36 Euro, was einem monatlichen Durchschnittslohn von 6788 CHF entspricht, und 86.628,71 Euro, was einem durchschnittlichen Jahreslohn von 81.456 CHF entspricht.

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