Durchschnittsgehälter in Brasilien

Brasilien, die achtgrößte Volkswirtschaft der Welt im Jahr 2024, hatte im Jahr 2023 ein durchschnittliches monatliches Netto-Gehalt von BRL 2.979 (USD 524,71). Der brasilianischen Regierung zufolge lag das durchschnittliche Jahresgehalt in Brasilien somit bei 35.748 BRL netto (6.296,55 USD).

Bitte beachte:

• Alle Daten in diesem Artikel beruhen auf offiziellen Statistiken und Berichten, z. B. vom Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística oder der Weltbank. Die Daten sind am Ende des Artikels verlinkt.
• In Brasilien werden die Löhne als landesweit übliche Reallöhne gemessen, d. h. als typische oder durchschnittliche inflationsbereinigte Löhne.
• Die offizielle Währung Brasiliens ist BRL (der brasilianische Real, R$).
• Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels entsprach 1 R$ 0,18USD. Bitte überprüfe den Wechselkurs zum Zeitpunkt des Lesens.

Wichtige Statistiken und Makros:

• Durchschnittliches Jahresgehalt: 35.748 BRL netto (6.296,55 USD). Quelle: Brasilianische Regierung
• Durchschnittliches Monatsgehalt: 2.979 BRL netto (524,71 USD). Quelle: Brasilianische Regierung
• Durchschnittliches monatliches Pro-Kopf-Einkommen: 1.893 R$ (333,43 USD), zwischen 945 R$ (166,45 USD) in Maranhão und 3.357 R$ (591,29) im Bundesdistrikt. Quelle: Agencia IBGE Noticias
• Mindestlohn: BRL 1.412 (USD 248,71. Quelle: Ministerium für Arbeit
• Geschlechtsspezifisches Lohngefälle: 19,4 % Quelle: World Economic ForumDas Lohngefälle zwischen den Geschlechtern ist bei farbigen Frauen noch größer. Schwarze Frauen verdienen 68 % von dem, was weiße Männer verdienen.
• Brasilien weist eine außergewöhnliche Wirtschaftsleistung auf, die mit einem hohen realen BIP-Wachstum die Prognosen des IWF übertrifft.
• Eine der gefragtesten Branchen in Brasilien ist die Technologiebranche, die mit über 1.000 Start-ups pro Million Einwohner die höchste Rate weltweit aufweist.

Durchschnittsgehalt in Brasilien

Nach Angaben der brasilianischen Regierung sind die Durchschnittsgehälter in Brasilien im Jahr 2023 um 7,5 % gegenüber 2022 gestiegen.

Daher sind die Durchschnittsgehälter der ansässigen Bevölkerung real höher, mit einem monatlichen Nettodurchschnitt von 2.979 BRL (524,71 USD) und einem Jahresgehalt von 35.748 BRL netto (6.296,55 USD).

Dabei ist zu beachten, dass sich diese höheren Gehälter auf den "realen Durchschnittsverdienst" beziehen, der den inflationsbereinigten Durchschnittsbetrag des Einkommens oder Verdienstes umfasst und ein klareres Bild von der tatsächlichen Kaufkraft des Einkommens im Laufe der Zeit vermittelt.

Mindestlohn

Der brasilianische Mindestlohn im Jahr 2024 beträgt 1.412 BRL (248,71 USD). Der tägliche Mindestlohn beträgt somit 47,07 BRL bei einem Stundensatz von 6,42 BRL. Dieser Mindestlohn wird monatlich garantiert und entspricht dem Doppelten des Mindestlohns von 2010 und einer Erhöhung um 110 BRL ab 2023.

In Brasilien legt die Bundesregierung den Mindestlohn fest, d. h. er gilt einheitlich für alle Regionen. Die einzelnen Bundesstaaten können jedoch eigene Mindestlöhne für bestimmte Branchen oder Arbeitnehmerkategorien einführen, solange diese über dem nationalen Mindestlohn liegen. Der brasilianische Kongress überprüft und genehmigt regelmäßig Änderungen des Mindestlohns und passt ihn häufig an die Inflation und andere wirtschaftliche Faktoren an.

Es ist wichtig zu wissen, dass in Brasilien Bürger mit höheren Gehältern, nämlich bis zu 2.640 BRL pro Monat, was dem Doppelten des Mindestlohns entspricht, von der Einkommensteuer befreit sind.

Durchschnittsgehalt nach Region

Wie in jedem Land ist der nationale Durchschnitt je nach der wirtschaftlichen Entwicklung einer Region leicht verzerrt. Jeder geografische Standort hat eine vielfältige Wirtschaft mit einer unterschiedlichen Einkommensverteilung.

Die Region Südost, zu der Großstädte wie São Paulo und Rio de Janeiro gehören, weist aufgrund ihrer Konzentration von gut bezahlten Industrien, Dienstleistungen und wirtschaftlichen Möglichkeiten durchweg die höchsten Löhne auf.

So liegt der durchschnittliche Monatslohn in São Paulo bei etwa 2.810 BRL. Das höhere Durchschnittsgehalt in dieser Region spiegelt die höheren Lebenshaltungskosten und die größere Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften wider. Andere Städte in dieser Region, wie Campinas und Belo Horizonte, bieten ebenfalls relativ hohe Löhne im Vergleich zum nationalen Durchschnitt.

Hier ist eine Aufschlüsselung des nominalen Pro-Kopf-Einkommens in verschiedenen Regionen Brasiliens gemäß der kontinuierlichen nationalen Haushaltsstichprobenerhebung 2023:

Durchschnittsgehalt nach Beruf

Wie in den meisten Ländern hängt das Durchschnittseinkommen stark vom Beruf und der Phase der beruflichen Laufbahn ab. Auch andere Faktoren wie der Hochschulabschluss oder die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt bestimmen das Einkommen der Arbeitnehmer, aber der Beruf hat einen großen Einfluss darauf.

In brasilianischen Unternehmen werden in den Sektoren Technologie, Öl und Gas sowie Finanzwesen höhere Löhne gezahlt, während in der Landwirtschaft und im Einzelhandel die Löhne tendenziell niedriger sind.

Am besten bezahlte Arbeitsplätze

Daten von Salaryexplorer zeigen, dass die bestbezahlten Stellen im medizinischen und juristischen Bereich zu finden sind, wobei Chirurgen/Ärzte und Richter an der Spitze stehen. Chirurgen und Ärzte verdienen ein beeindruckendes monatliches Durchschnittsgehalt von rund 7.398 USD, was wahrscheinlich auf die speziellen Fähigkeiten im Gesundheitswesen zurückzuführen ist.

Die Richter folgen mit einem durchschnittlichen Monatsgehalt von 5.327 USD, was das hohe Maß an Fachwissen und Autorität widerspiegelt, das im Justizsystem erforderlich ist.

Durchschnittsgehalt nach Branche

Gut bezahlte Sektoren wie das Gesundheitswesen, die Technologiebranche und Führungspositionen bieten Gehälter, die weit über dem nationalen Durchschnitt liegen, was auf spezielle Fähigkeiten und die Marktnachfrage zurückzuführen ist. Andererseits sind die Gehälter in Branchen wie dem Einzelhandel, dem Baugewerbe und der Verwaltung tendenziell niedriger, insbesondere bei Einstiegspositionen.

Eine der gefragtesten Branchen in Brasilien ist die Technologiebranche. Aus diesem Grund werden Softwareentwickler und andere Tech-Mitarbeiter finanziell sehr gut entlohnt. Das Land erlebt ein rasantes Wachstum seines Technologiesektors: Laut Techbridgelatam.com kommen auf eine Million Einwohner mehr als 1.000 Start-ups, was weltweit die höchste Rate ist.

Auf der anderen Seite des Spektrums können Berufe wie Zahnarzt und Pilot niedrigere Löhne haben, z. B. 20.000 BRL, während Einstiegsjobs wie Kassierer oder Empfangsdame mit etwa 3.000 bis 4.000 BRL deutlich niedriger bezahlt werden. Diese Unterschiede hängen von der Ausbildung, der Erfahrung und den regionalen wirtschaftlichen Bedingungen ab.

 Durchschnittsgehalt nach Ausbildung

Aus einer Bewertung der Weltbank zu Armut und Gerechtigkeit in Brasilien geht hervor, dass nur 17,9 % der Brasilianer einen Abschluss in Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik (MINT) haben, was im Vergleich zu den Industrieländern sehr wenig ist.

Die Agencia de Noticias IBGE zeigt, dass das Bildungsniveau auch mit der Formalität der Beschäftigung korreliert. So sind in Brasilien nur 22,8 % der Arbeitnehmer mit höherer Bildung in informellen Positionen tätig, während der Prozentsatz der Arbeitnehmer ohne Schulbildung oder mit unvollständiger Grundschulbildung bei 62,8 % liegt.

Ein systemisches Problem auf dem gesamten brasilianischen Arbeitsmarkt im Hinblick auf die Bildung sind die rassisch bedingten Lohnunterschiede innerhalb der Bildungsstufen. So zeigt das brasilianische Institut für Statistik, dass für Arbeitnehmer mit abgeschlossener Hochschulausbildung im Jahr 2022 Folgendes zutrifft:

• Weiße Arbeitnehmer verdienten 35,30 RBL pro Stunde
• Schwarze oder braune Arbeiter verdienten 25,70 RBL pro Stunde
• Lücke: 37,6 % Unterschied

Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern

Nach Angaben des Weltwirtschaftsforums ist das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern in Brasilien nach wie vor eine strukturelle Herausforderung, da Männer 19,4 % mehr verdienen als Frauen.

Die brasilianische Regierung hat am Frauentag 2023 ein Paket von 25 Maßnahmen zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt und wirtschaftlicher Ungleichheiten, die Frauen betreffen, verabschiedet. Eine der Vorschriften sieht vor, dass alle Arten von Unternehmen, einschließlich multinationaler Unternehmen, Frauen und Männern das gleiche Gehalt zahlen müssen.

Die Maßnahmen und ihre Auswirkungen werden noch analysiert, aber ein weiteres systemisches Problem vergrößert die Kluft zwischen Frauen und Männern: Die rassischen Ungleichheiten.

Das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern ist bei farbigen Frauen noch größer. Schwarze Frauen verdienen 68 % von dem, was weiße Männer verdienen.

Quelle: Brazilian.report

Entwicklung der Gehälter in Brasilien

In den letzten Jahren hat das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen in Brasilien ein Rekordhoch erreicht, wie aus der IBGE-Erhebung hervorgeht, die diese Kennzahl seit 2012 verfolgt.

Das gemeldete Einkommen stieg um 11,5 % auf 1.848 BRL und erreichte damit einen 12-Jahres-Höchststand. Dieses Wachstum ist weitgehend auf Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt und die Wiedereinführung von Sozialprogrammen wie Bolsa Família zurückzuführen, die Haushalten mit niedrigem Einkommen direkt zugute kommen. Das Gesamteinkommen der Haushalte pro Kopf stieg ebenfalls deutlich an, was auf einen 7,5-prozentigen Anstieg des Einkommens aus verschiedenen Quellen, darunter Löhne, Renten und Mieten, zurückzuführen ist.

Trotz Herausforderungen wie der Inflation in der brasilianischen Wirtschaft signalisiert dieser Aufwärtstrend eine allmähliche wirtschaftliche Erholung, die dazu beiträgt, das Realeinkommen vieler Brasilianer zu verbessern.

Interessante Fakten zum Arbeitsmarkt in Brasilien

Der Arbeitsmarkt und die Wirtschaft von Brasilien weisen eine komplexe Mischung aus strukturellen Herausforderungen und jüngsten Verbesserungen auf, die durch die folgenden Kernpunkte gekennzeichnet sind:

Dynamik des Arbeitsmarktes:

• In Brasilien hat sich die Arbeitslosigkeit deutlich verbessert und mit einem Rückgang um 8 % den niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt erreicht, was vor allem auf die Expansion des Dienstleistungssektors und die Zunahme der informellen Beschäftigung zurückzuführen ist.
• Tief verwurzelte strukturelle Ungleichheiten prägen nach wie vor die Erwerbsbevölkerung, mit einem ausgeprägten geschlechtsspezifischen Lohngefälle von 19,4 %, das sich bei hochqualifizierten Arbeitnehmern auf 43,2 % ausweitet, während die rassischen Lohnunterschiede zwischen weißen und schwarzen/braunen Arbeitnehmern 61,4 % erreichen.
• Anhaltend hohe Informalitätsraten betreffen 40,9 % der Arbeitnehmer, wobei schwarze und braune Arbeitnehmer (46,8 %) überproportional betroffen sind, was sowohl strukturelle Hindernisse für formelle Beschäftigung als auch regulatorische Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt widerspiegelt.
• Bildungsbedingte Ungleichheiten sind nach wie vor eine Herausforderung, wobei die größten Lohnunterschiede in der Hochschulbildung zu verzeichnen sind (43,2 % geschlechtsspezifische Unterschiede), was darauf hindeutet, dass ein höherer Bildungsstand allein nicht ausreicht, um systembedingte Ungleichheiten zu überwinden.
• Eine der gefragtesten Branchen in Brasilien ist die Technologiebranche. Tech-Mitarbeiter haben hoch bezahlte Karrieren. Der brasilianische Technologiesektor verzeichnet ein rasantes Wachstum, mit über 1.000 Start-ups pro Million Einwohner ist dies die höchste Rate weltweit.

Wirtschaftliche Indikatoren und Trends:

• Brasilien weist eine außergewöhnliche Wirtschaftsleistung auf, die die Prognosen des IWF mit einem hohen realen BIP-Wachstum übertrifft.
• Der Verbrauch der privaten Haushalte ist viel stärker gestiegen als erwartet, da die Inflationsraten gesenkt wurden. Von 2022 bis 2024 ist die Inflation nach Angaben des IWF um die Hälfte zurückgegangen.
• Die brasilianische Wirtschaft ist in hohem Maße von Primärexporten in andere Länder abhängig, darunter Agrarrohstoffe wie Zucker und Sojabohnen und Mineralien wie Rohöl und Eisen.
• Die hervorragende Leistung des Rohstoffsektors, insbesondere der Ölindustrie, erreicht historische Höchststände, angetrieben durch die gestiegene weltweite Nachfrage und die verbesserte Produktionseffizienz bei der Tiefseeexploration.

FAQ

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Quellen:

https://www.bcb.gov.br/en/statistics

https://documents1.worldbank.org/curated/en/099230007062256153/pdf/P1746910e33a8407d0b0850b8f0f5bcf18c.pdf

https://www.imf.org/en/News/Articles/2024/05/27/pr24183-Brazil-IMF-Staff-Completes-2024-Article-IV-Visit-to-Brazil#:~:text=%E2%80%9CBrazil’s%20economy%20has%20been%20remarkably,continue%20to%20support%20Brazil’s%20resilience

https://agenciadenoticias.ibge.gov.br/en/agencia-press-room/2185-news-agency/releases-en/39289-ibge-releases-per-capita-household-income-2023-for-brazil-and-federation-units

https://www.statista.com/statistics/276319/monthly-inflation-rate-in-brazil

https://www.salaryexplorer.com/best-paying-jobs-brazil-c30